Lammas / Lughnasad

Lammas/Lughnasadh - am 1. August
 - alternativ zelebriert zum 8. Vollmond!

Die liebende Göttin der Sommersonnenwende verwandelt sich allmählich in die alternde Göttin.
In Vorahnung auf die dunkle Zeit, wendet sie sich langsam der Unterwelt zu und beginnt mit ihren Vorbereitungen, für die dunkle Jahreshälfte.

Sie ist älter geworden und macht sich bereit, von der Zeit der Fülle, die aus der Verbindung mit ihrem Geliebten hervorgegangen ist, Abschied zu nehmen.

Sie wird zur „Schnitterin“ die symbolisch mit ihrer Mondsichel das reife Getreide durchtrennt und erntet und somit für die lange Winterhälfte des Jahres haltbar macht.

Dieses Durchtrennen des Getreides steht auch symbolisch für die Trennung von ihrem Geliebten, mit dem die irdische Verbindung langsam zu Ende geht.
Da die Früchte der Liebe jetzt geerntet werden können, wird es sowohl für den Gott, als auch für die Göttin Zeit, sich zurückzuziehen.

Die Göttin lehrt uns, dass der Tod zum Leben dazu gehört.


Sie lehrt uns auch, dass Durchtrennen, Durchschneiden, Abschneiden und Beenden von Themen, mit denen wir im Laufe des Lebens immer wieder konfrontiert werden und denen wir uns stellen müssen.

Die Göttin dieser Zeit ist mächtig, Grenzen setzend, auch zerstörend und sehr kraftvoll.

Ursprünglich war dieses Fest von Lugh, dem Sonnengott, zu Ehren seiner Ziehmutter, der Erdgöttin, gefeiert worden.
Es fand auf ihrem Grabhügel statt.
Dieses Fest ist daher in seinem Ursprung ein uraltes Fest (etwa 3500 Jahre alt) der Großen Mutter, der Beschützerin des Ackerbaus und der Ernte.
Natürlich war die Erntezeit im August (dem Monat Gaia) sehr bedeutungsvoll.
Das Überleben im Winter war abhängig von einer guten Ernte – und so wurden im August immer Dankesfeiern, aber auch Feste, die die Ernte beschützen sollen, abgehalten.

Bei den Kelten halfen die Männer in diesen Tagen zusammen, die Ernte einzubringen. Die Aufgabe der Frauen war es, Tee zu kochen und frisches Brot zu backen, Früchte und Kräuter zu ernten und dies auf die Felder zu bringen.
Am Abend wurde dann gefeiert, es wurden Geschichten erzählt, getanzt und gesungen.
Die Fülle des Lebens wurde gefeiert.

Genau dies ist auch die Qualität des Festes. Zum Zeitpunkt der größten Reife müssen wir bewusst leben und ernten. Das Getreide muss geschnitten werden und genau dieser Schnitt wird zum Symbol des Festes.
Wir feiern die „Schnitterin“, die bewusst und mit all ihrer Kraft die Frucht erntet. Mit ihrer Sichel (die der abnehmenden Mondsichel entspricht) das Leben durchtrennt - nur um zu überleben.

Dieses Fest symbolisiert den Doppelcharakter der Ernte – die Fülle und die Zerstörung, Leben und Tod, stirb und werde.

Die damit verbundene Thematik lautet: finde den richtigen Zeitpunkt und mach den notwendigen Schnitt (Schritt) um das zu Ernten, was geerntet werden muss.


Durchtrenne, auch wenn es manchmal weh tut und mit Tod verbunden ist. Verabschiede dich auch von allem Verbrauchten, Alten, was dein Leben und deine Seele belastet.


Sorge vor, für die dunkle Zeit des Jahres – ernte und verarbeite die Früchte und Kräuter, damit du auch in der kommenden Jahreshälfte gut versorgt bist.
Um dies zu erreichen, verwenden Hexen seit jeher die Tradition der Strohpuppen zu Lammas.
Die eigens hergestellte Puppe wird dann mit den Ängsten und Sorgen besprochen, die man loswerden möchte und anschließend während des Abendrituals dem Feuer übergeben.

 

(Jahreskreis - Info)

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